Ein bisschen Allgäu und Alpen
Zwar bin ich gestern Abend erst von einer Ganztagestour mit der Breezer durch Bayern zurückgekommen, aber schon befinde ich mich am heutigen Tag schon wieder um 09.30 Uhr am Flugplatz Ampfing. Mein Begleiter heute ist Sven und wir starten gleich wieder zu einer Tour ins Allgäu und in die Alpen.
Gegen 10.00 Uhr starten wir auf unserem Heimatflugplatz. Über die Münchner City geht es zunächst zur CTR des Militärflughafens Lechfeld (ETSL). Schon immer wollte ich dort einmal einen Übungsanflug machen. Heute fragen wir danach. Ich melde mich bei Lechfeld TWR an und man gibt meiner Bitte gerne statt. Wir dürfen direkt in den Queranflug auf die RWY 21 fliegen. Für Sven ist es eine gute Übung, konstant in 2m Höhe mit gleichbleibender Geschwindigkeit genau über der Mittellinie der 2678m langen Runway zu fliegen.
Wir bekommen noch den Hinweis, dass am Ende der 21 zwei Fangseile quer über die Bahn gespannt seien. Standard bei Militär.
Dann verlassen wir die CTR und befinden uns wenig später im Anflug auf den Flugplatz Tannheim (EDMT).
Dort ist auch unter der Woche reger Flugbetrieb. Die Grasbahn ist super weich und top gepflegt. Der Platz wird als Familienbetrieb geführt und jeder ist hier willkommen. Das Restaurant mit schönem Garten lädt zum Verweilen ein, doch wir wollen weiter nach Kempten.
So starten wir wieder. Da zwischen Tannheim und Kempten die CTR Memmingen liegt, fragen wir beim TWR einen Durchflug an. Dieser wird natürlich genehmigt und wir dürfen Midfield kreuzen.
Das verschafft uns einen schönen Überblick über den Allgäu Airport, auch oft geführt als „München-West“.
Die Alpen werden größer und die Landschaft immer schöner. Kempten (EDMK) liegt unmittelbar vor uns. Jetzt zur Mittagszeit ist besonders viel Flugbetrieb. Schnell eine Lücke am Funk abgewartet und uns zur Landung angemeldet. Das Panorama im Anflug ist in der Tat atemberaubend.
Heute ist die 35 in Betrieb. Das heißt, man überfliegt im Endanflug kurz vor dem Aufsetzen in nur knapper Höhe die querende Autobahn A980.
Die Grasbahn ist glatt und gut gepflegt, ebenso die Rollwege. Es gibt sogar zwei Landebahnen, welche als Kreuz angelegt sind.
Nach kurzer Pause geht es weiter und wir starten auf der 35. Schon am Rollhalt weisen Schilder auf das wegen Lärmschutz genau einzuhaltende Abflugsverfahren hin. Bei dem regen Flugbetrieb und der vielen angrenzenden Wohnhäuser kein Wunder.
Der Militärflugplatz Altenstadt (ETHA) hat mich schon immer gereizt. Nun wollen wir sehen, ob auch ein Anflug möglich wäre. Ich funke Altenstadt TWR an. Es meldet sich ein netter deutscher Militärlotse und gibt uns auch gleich frei für den Einflug in die den Platz umgebende ED-R141 über den Wegpunkt Whiskey. Diesen müssen wir erst suchen, da er weder in der ICAO-Karte noch in SkyDemon verzeichnet ist. Sven findet ihn aber im Air Navigation Pro, logischerweise genau im Westen der ED-R. Zunächst einen Low Approach erbeten bin ich so frech und frage einfach nach, ob auch ein Touch & Go möglich wäre. Der Lotse zögert nicht lange und bejaht meine Anfrage. Genial! Und das auf einem Militärflugplatz.
Altenstadt dient hauptsächlich als Start- und Landeplatz für Fallschirmspringer. Die mit Gummiraster verstärkte Grasbahn misst 700x30m. An deren Anfang und Ende befindet sich jeweils ein riesiges weißes Dreieck, vermutlich eine Anflugshilfe für die Fallschirmspringer. Im Anflug sehen wir eine rosa lackierte Short SC.7 Skyvan von Pink, welche im Auftrag der Bundeswehr Springer absetzt. Daneben steht ein NH90 Helikopter des Heeres mit laufenden Rotoren, vermutlich auch mit Springern besetzt.
Wir berühren kurz den Boden, steigen dann wieder in den Himmel und verlassen die ED-R141 nach Osten.
Den Rückflug nach Ampfing verlegen wir an den Alpenrand. Wir wollen uns die Berge und Seen anschauen. Besonders beeindruckt sind wir vom Staffel-, Kochel-, Walchen- und Tegernsee.
Kurz vor 14.00 Uhr landen wir wieder zurück in Ampfing. Es war eine kleine, aber sehr nette Tour in unserer schönen Heimat.